Auf den Feuerkogel kommen die meisten Besucher mit der Seilbahn hinauf. Eine tolle Abwechslung ist es aber einmal zu Fuß aufzusteigen. Dazu bietet sich der einsame aber überaus romantische Weg aus der Kreh im Langbathtal bestens an.
Von Sabine Neuweg und Alois Peham: Es knistert und lodert und die knorrigen Äste der Latschen geben ein abstraktes Bild in den Flammen. Die Nacht hat langsam die Oberhand über den Tag gewonnen und übermalt auch die letzten Farben eines beeindruckenden Sonnenuntergangs. Alphornbläser wechseln ab mit Volksmusikanten und bringen eine feierlich heitere Stimmung auf den Berg. Viele sind herauf gekommen, die meisten mit der Seilbahn, zum Alpenglühen am Feuerkogel anlässlich der Sommersonnenwende. Wir haben den Fußweg aus dem Langbathtal genommen und sind erst am späten Nachmittag beim Gasthaus in der Kreh gestartet. Die enorme Hitze des Tages ist noch immer zu spüren.
Alle Poren sind offen und wir sind froh über den Schatten des Waldes, der uns weit hinauf begleitet. Auf 1125 m Höhe gibt es ein Hinweisschild auf die Pedialm, die es nun schon seit 80 Jahren nicht mehr gibt. Der Wald lichtet sich, die Ausblicke werden freier und bald kommt oben am Übergang zum Plateau schon die erste Hütte in unser Blickfeld. Abwechslungsreich geht es höher, bald sind wir unter der Seilbahn mit Blick auf das Naturfreundehaus und kurz darauf haben wir den den Feuerkogel erreicht. Ein schöner Anstieg der es verdient mehr begangen zu werden. Trotz verlockend gekühlten Durstlöschern in einer der Hütten wollen wir zuerst noch einen abendlichen Blick von einem der zwei Gipfel mit Aussichtskanzel werfen.
Es stehen zu Auswahl: der Alberfeldkogel mit dem schwindelerregendem Tiefblick zu den Langbathseen, sowie der Helmeskogel mit Blick ins Trauntal. Wir genießen die vom warmen Abendlicht verzauberte Stimmung am Helmeskogel. Nach einer verdienten Stärkung bei der Christophorushütte und einem stimmigen Abend rund um das Bergfeuer ist auch noch die Talfahrt bei Vollmond mit der Feuerkogelseilbahn zu erwähnen. Die nächtliche Fahrt mit der Seilbahn gibt es nur bei seltenen Anlässen wie diesem. Aber auch mit einer Übernachtung auf einer der Hütten kombiniert ist dieser spätnachmittägliche Berggang bis weit in den Herbst hinein ein Erlebnis.
Ausgangspunkt: Parkplatz beim Gasthaus Zur Kreh
Anreise: auf der Westautobahn, Abfahrt Regau, auf der B 145 bis Ebensee, weiter Richtung Langbathseen
Charakteristik: schöner einsamer Anstieg auf den Feuerkogel, keine besonderen Schwierigkeiten, Abfahrt mit der Seilbahn oder am Europaweg nach Ebensee, www.ebensee.at
Zeiten & Höhen: Gehzeit: 3 Stunden, Höhendifferenz: 1000 m, Gasthaus Zur Kreh (647 m) – Feuerkogel (1625 m)
Einkehr: Gasthäuser und Hütten am Feuerkogel, Übernachtungen möglich
Karten: Freytag & Berndt Nr. 284, Kompass Nr. 18